Die Bundesregierung erwartet nicht, dass die
Strompreise wegen des Megadeals von Eon und RWE steigen. „Durch die
Konzentration auf weniger Netzbetreiber ist kein Anstieg der
Netzentgelte zu erwarten“, heißt es in der Antwort des
Bundeswirtschaftsministeriums auf eine Anfrage des
Grünen-Bundestagsfraktion, die der in Düsseldorf erscheinenden
„Rheinischen Post“ (Mittwochausgabe) vorliegt. „Für jeden
Netzbetreiber werden durch die Netzagentur jährliche Erlösobergrenzen
festgelegt. Dies dient dazu, dass Netzbetreiber keine Monopolgewinne
erzielen.“ Zugleich zeigt die Antwort, wie mächtig Eon durch die
geplante Übernahme des Innogy-Netzgeschäfts wird. „Nach einer
Transaktion wäre der Anteil der Verteilernetzbetreiber am Gesamtmarkt
in Deutschland bei circa 38 Prozent bezogen auf die Stromkreislänge“,
heißt es. Derzeit kommt Eon nur auf 20 Prozent Marktanteil. Ähnlich
sieht es beim Gas aus: Nach dem Deal käme die neue Eon auf 19 Prozent
der Netzlänge, heute sind es elf Prozent. Bisher liege aber ohnehin
„keine konkrete verbindliche Anmeldung bei einer Kartellbehörde“ vor,
so die Bundesregierung weiter. Grünen-Fraktionsvize Oliver Krischer
warnt: „Marktkonzentrationen werden oftmals dazu genutzt, Preise zu
erhöhen. Daher ist die Einschätzung der Bundesregierung, dass der
Deal zwischen RWE und Eon keine Auswirkungen auf den Strompreis hat,
ein frommer Wunsch.“
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