Rheinische Post: Bundesregierung plant eigenen neuen Gleichstellungsindex / Frauen auf weniger als 20 Prozent der Aufsichtsratsposten des Bundes

Die Bundesregierung will einen eigenen
Gleichstellungsindex einführen. Darin wird der Bund regelmäßig über
Fortschritte bei der Gleichstellung von Frauen in Führungspositionen
der Bundesbehörden und Unternehmen mit Bundesbeteiligung berichten.
Das geht aus der Antwort der Bundesregierung auf eine kleine Anfrage
der Grünen-Fraktion hervor, die der in Düsseldorf erscheinenden
„Rheinischen Post“ (Donnerstagausgabe) vorliegt. „Die Bundesregierung
wird den Gleichstellungsindex entwickeln“, heißt es in der Antwort
des Bundesfinanzministeriums. „Im Gleichstellungsindex werden
wesentliche Kriterien zum Frauenanteil an den Beschäftigten, an
Führungspositionen, an Einstellungen, Beförderungen,
Höhergruppierungen, Höherreihungen und Spitzenbeurteilungen
zusammengefasst“, heißt es in dem Papier. 2014 müssten 93 Posten in
den Kontrollorganen der Bundesbehörden und -Unternehmen neu besetzt
werden, heißt es weiter. Die Regierung sei bemüht, „die Teilhabe von
Frauen an Gremien im Einflussbereich des Bundes“ zu verbessern. „Wir
werden genau hinschauen, ob dabei verstärkt Frauen zum Zuge kommen –
oder ob die im Koalitionsvertrag angekündigte höhere
Frauenbeteiligung ein reines Lippenbekenntnis bleibt“, erklärte
Grünen-Fraktionsvize Kerstin Andreae. Dass es beim Bund mit der
Gleichstellung von Frauen bisher nicht weit her ist, zeigt ein Blick
in den neuen Beteiligungsbericht des Bundes: Demnach hatten 2012 in
den 702 Bundesbehörden und Unternehmen mit Bundesbeteiligung nur 133
Frauen Aufsichtsrats- oder Beiratsposten inne. Das waren weniger als
20 Prozent aller Kontroll-Posten.

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