Rheinische Post: Bundeswehr verlegte 19 ABC-Abwehrfahrzeuge in die Türkei – weiter Giftgasangriffe befürchtet

Auch nach dem Beginn des C-Waffen-Abtransports
aus Syrien stellt sich die Bundeswehr auf die Gefahr eines
Giftgasangriffes auf die Türkei ein. Wie die in Düsseldorf
erscheinende „Rheinische Post“ (Mittwochausgabe) unter Berufung auf
ein Regierungspapier berichtet, hat die Truppe seit Beginn der
Raketenabwehr-Mission 19 ABC-Abwehrfahrzeuge, darunter zwei
„Fuchs“-Transportpanzer und sechs „Mungo“-Spezialeinsatzfahrzeuge, in
das türkisch-syrische Grenzgebiet gebracht. „Solange nicht der
vollständige Abtransport aller relevanten Chemikalien aus Syrien
erfolgt ist, besteht ein grundsätzliches Risiko für deren Einsatz“,
heißt es in der Antwort der Bundesregierung auf eine Anfrage der
Linken. „Bis auf weiteres verbleibt auch ein Restrisiko eines
terroristischen Einsatzes“, hält Außenamts-Staatssekretär Michael
Roth in dem 20seitigen Papier fest, zu dem auch als vertraulich
gekennzeichnete Passagen gehören.

Der Einsatz der Bundeswehr in der Türkei hat nach den Angaben
bislang gut 17 Millionen Euro gekostet. Aktuell stehen 104
„Patriot“-Lenkflugkörper gegen eventuelle Raketenangriffe aus Syrien
zur Verfügung. Knapp 300 Bundeswehrsoldaten sind dafür im Einsatz.
Angesichts der Enthüllungen über Geheimpläne führender türkischer
Militärs, mit einem inszenierten Raketenangriff den Vorwand für ein
Einschreiten in Syrien zu schaffen, kritisierte
Linken-Sicherheitsexpertin Katrin Kunert, „dass die Türkei die
Bündnissolidarität missbraucht“. Deutschland müsse den Einsatz sofort
beenden, statt an der „Kumpanei“ mit Premier Recep Tayyip Erdogan
festzuhalten.

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