Der Wirtschaftsrat der CDU stellt angesichts 
der Pläne von Wirtschaftsminister Sigmar Gabriel (SPD), eine 
Klima-Abgabe auf ältere Kohlekraftwerke zu erheben, das Klimaziel der
Bundesregierung selbst infrage. „Es wurde versäumt, beim 
beschleunigten Ausstieg aus der Kernenergie das CO2-Ziel wieder auf 
30 Prozent bis 2020 zu reduzieren“, kritisierte der Generalsekretär 
des Wirtschaftsrats, Wolfgang Steiger, gegenüber der in Düsseldorf 
erscheinenden „Rheinischen Post“ (Donnerstagausgabe). Der 
CDU-Wirtschaftsflügel befürchtet den Abbau von tausenden von 
Arbeitsplätzen und eine „beschleunigte Deindustrialisierung“, sollte 
sich Gabriel  mit seiner geplanten Klima-Abgabe durchsetzen. Gabriel 
will mit der Abgabe auf klimaschädliche Kohlekraftwerke 22 Millionen 
Tonnen des Klimagases Kohlendioxid einsparen. Die Bundesregierung 
will bis 2020 den Ausstoß des Treibhausgases um 40 Prozent 
reduzieren. Wirtschaftsrats-Generalsekretär Steiger schlägt nun einen
neues Klimaziel vor: „Es muss jetzt ein realistischer Zielkorridor 
von 35 bis 40 Prozent etabliert werden.“ Statt ältere Kraftwerke über
eine Strafzahlung zur Aufgabe zu zwingen, sollte die Industrie lieber
ihre Energieeffizienz verbessern. Die  Querschnittsbereiche 
„elektrische Antriebe“ und „Prozesswärme“ stehen laut Wirtschaftsrat 
für zwei Drittel des Energieeinsatzes in der gesamten Industrie. Bis 
2020 ließen sich in diesen Sektoren mehr als 27 Millionen Tonnen CO2 
kosteneffizient einsparen, heißt es zudem in einem Positionspapier 
des Wirtschaftsrats. Der Wirtschaftsflügel der CDU empfiehlt auch die
Modernisierung älterer Kohlekraftwerke. Damit ließe sich der 
Effizienzgrad bestehender Anlagen auf bis zu 45 Prozent steigern und 
der Kohlendioxid-Ausstoß um 30 Prozent senken.
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