In der Ukraine droht erneut eine gefährliche 
Patt-Situation. Präsident Janukowitsch glaubt, er habe mit dem 
Rücktritt von Regierungschef Asarow und der Annullierung des 
repressiven Demonstrationsgesetzes genug Zugeständnisse an die 
Opposition gemacht. Die Regierungsgegner wiederum fordern 
Janukowitschs Rücktritt sowie Neuwahlen. Die Demonstranten in Kiew 
werden erst dann nach Hause gehen, wenn Janukowitsch das Handtuch 
wirft. Der aber fühlt sich zu stark für diesen Schritt. Die 
internationale Staatengemeinschaft ist gefordert, zusammen mit Moskau
den Druck auf Janukowitsch so zu erhöhen, dass dieser auf sein Amt 
verzichtet. Der Moment dafür ist günstig. Der bisherige 
Janukowitsch-Verbündete Putin hat mit seinem versöhnlichen Auftritt 
beim EU-Russland-Gipfel gezeigt, dass er unmittelbar vor dem Beginn 
der Olympischen Winterspielen in Sotschi im Westen gut Wetter machen 
will. Er möchte nicht, dass ihm sein persönliches Prestige-Projekt 
durch Boykotte und Anti-Stimmung verhagelt wird. Sind die Olympischen
Spiele einmal gelaufen, ist diese Chance verpasst.
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