Rheinische Post: Chaos an Unis

Die Organisation der Studienplatzvergabe ist in
Deutschland seit Jahren ein Trauerspiel – auf Kosten der jungen
Menschen. Auch an den Hochschulen bindet die fehlende Technik viele
Kapazitäten, um die Flut der Bewerbungen zu bearbeiten. Für die
Abiturienten von heute ist es eine besondere Zumutung, sich um einen
Studienplatz zu bemühen, da sich die Bedingungen aufgrund des
unerwartet großen Andrangs an den Hochschulen nochmals verschärft
haben. An vielen Unis sind die Noten-Anforderungen für begehrte
Studienplätze in die Höhe geschnellt. Die Drohung aus Thüringen, man
wolle dem verantwortlichen Hochschul-Informations-System (HIS) den
Geldhahn zudrehen, ist zwar ein politischer Schnellschuss. Er könnte
aber zum bundesweiten Weckruf für Länder und Hochschulen werden, sich
bei der Installierung eines zentralen Servicesystems zur Vergabe der
Studienplätze nicht länger vertrösten zu lassen. Als Ausweg aus der
Misere können die Hochschulen ihr Schicksal selbst in die Hand
nehmen. Sie sind nicht gezwungen, sich vom HIS an das elektronische
System zur Studienplatzvergabe anschließen zu lassen. Sie können sich
auch andere Fachleute suchen.

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