CSU-Generalsekretär Andreas Scheuer hat den
geplanten Besuch des türkischen Ministerpräsidenten Tayyip Erdogan in
Köln als „makaber“ bezeichnet. „Es ist makaber, jetzt ins Ausland zu
reisen und sich huldigen lassen zu wollen“, sagte Scheuer der in
Düsseldorf erscheinenden „Rheinischen Post“ (Mittwochausgabe). „Von
einem verantwortungsvollen Regierungschef würde ich nach einer
solchen dramatischen Katastrophe wie in der Türkei erwarten, dass er
sich zu Hause um die Opfer und Leidtragenden des Grubenunglücks
kümmert“, sagte Scheuer. Der CSU-Generalsekretär warnte davor, dass
Deutschland zum „Schauplatz der innertürkischen Auseinandersetzungen“
werde. „Wenn Erdogan schon nicht den Charakter hat, die Veranstaltung
in Köln abzusagen, dann fordere ich ihn auf, dort jedes einzelne Wort
mit Bedacht zu wählen.“ Die frühere Grünen-Chefin und
Bundestagsvizepräsidentin Claudia Roth forderte zum Protest gegen
Erdogan auf. Sie pochte auf Meinungsfreiheit für Erdogan und seine
Gegner. „Deswegen begrüße ich es, wenn am Samstag in Köln viele
Menschen gegen die Politik von Erdogan protestieren und ihren Unmut
über seinen unwürdigen Umgang mit dem Unglück von Soma und den
demokratischen Rechten der Menschen in der Türkei deutlich machen“,
sagte Roth der Zeitung.
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