Rheinische Post: Der neue Kalte Krieg des Wladimir Putin

Nach der widerrechtlichen Annektierung der Krim
durch Russland kann kein Zweifel mehr bestehen: Eine neue Eiszeit
bestimmt das Verhältnis zwischen dem Westen und Russland. Die eisigen
Beziehungen erinnern an den längst überwunden geglaubten Kalten
Krieg. Die USA als Führungsmacht des Westens gebieten wie Russland
über ein Atomarsenal, das mehrfach die Erde zerstören kann. Die
beiden Waffensysteme sind trotz erfolgreicher Abrüstungsschritte nach
wie vor äußerst bedrohlich. Die Atomraketen beider Mächte können alle
Ziele erreichen. Wie seine sowjetischen Vorgänger hat Putin überdies
eine wahre Meisterschaft darin erreicht, den Westen so weit zu
brüskieren, dass er nicht zum großen Gegenschlag ansetzt – weder
militärisch noch mit Sanktionen. Der russische Präsident ist ein
rationaler Machtpolitiker, allerdings ohne Respekt für das
Völkerrecht. Die Antwort des Westens darauf kann nur in einer
flexiblen Antwort bestehen. Er muss Härte zeigen und Russland
klarmachen, dass es wirtschaftlich stärker verliert als die EU oder
die USA. Wenn das die russischen Eliten begreifen, könnte es einsam
werden um Putin. Das ist die Chance des Westens.

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