Wie unangemessen so mancher Alarmist das Wort
Katastrophe verwendet oder in modischer Steigerungslust den
„Mega-Gau“ ausruft, erkennt man, wenn es einmal wirklich um Hab und
Gut, Leben und Tod geht. Im Süden und Osten Deutschlands und im
angrenzenden Ausland ist die Lage akut katastrophal – und das schon
zum zweiten Mal innerhalb gut eines Jahrzehnts in einem für Menschen
und Sachen bedrohlichen Ausmaß. Bei solchen Unglücksfällen tritt
neben das schöne Phänomen vielfältiger, selbstloser Hilfsbereitschaft
– Not lehrt nicht nur beten, sondern auch zusammenstehen – der Schutz
und Schirm des Staates als dem Garanten innerer Sicherheit. Mit der
Stunde der Exekutive schlägt die Stunde derjenigen, die Regierung
verkörpern. Das war 2002 der instinktsichere Kanzler und Wahlkämpfer
Schröder („Was die Leute jetzt brauchen, ist Cash“); das ist heute in
den Notgebieten die auf eine leisere Art instinktsichere Kanzlerin
und Wahlkämpferin Merkel. Man sollte ihnen diese Präsenz nicht als
pure Schaustellerei vorhalten. Denn begäben sich Regierende nicht auf
Inspektions-Tour ins Elend, hieße es, sie blieben fern und
teilnahmslos und säßen bequem auf hohem Ross.
Pressekontakt:
Rheinische Post
Redaktion
Telefon: (0211) 505-2621
Weitere Informationen unter:
http://