Seit zwei langen Jahren streiten Angela Merkel
und Horst Seehofer erbittert über die Flüchtlingspolitik und die
Einführung einer Obergrenze. Nun kommt es zum Schwur, der CDU und CSU
auch bei einem Kompromiss noch schwer zu schaffen machen könnte. Denn
der Riss durch die Union ist tief. Längst hätten die Kanzlerin und
Bayerns Ministerpräsident eine Lösung finden und verhindern müssen,
dass es ausgerechnet vor schwierigen Verhandlungen über eine
Jamaika-Premiere erst einmal um die Rettung der eigenen Union geht.
Stattdessen verständigten sie sich im Wahlkampf darauf, mit ihrem
„Dissens“ zu leben. Bei der Bundestagswahl haben sie dafür eine
saftige Rechnung bekommen. Jetzt folgt noch eine Nachzahlung. Denn
das Bild, das die Schwesterparteien auch jüngst wieder abgegeben
haben, ist der stolzen Volkspartei Union nicht würdig. Gezerre sorgt
für Misstrauen. Profiteure sind Claqueure von rechtsaußen, die so
gern behaupten, die etablierten Parteien bekämen es nicht auf die
Reihe. Gleich, wie die Begrenzung der Aufnahme von Flüchtlingen im
Koalitionsvertrag heißen soll – die Zahlen sind längst
zurückgegangen. Und eine Einigung von CDU und CSU bedeutet noch lange
keinen Frieden mit FDP und Grünen.
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