Rheinische Post: Deutsche Konzerne befürworten Lieferkettengesetz

In der Debatte um ein Gesetz zur Einhaltung der
Menschenrechte in Lieferketten haben sich mehrere deutsche
Unternehmen für mehr Regulierung ausgesprochen. Auf Anfrage der
Düsseldorfer „Rheinischen Post“ (Mittwoch) teilte der
Textildiscounter Kik mit: „Wir befürworten eine gesetzliche Regelung
zur Bestimmung unternehmerischer Sorgfaltspflichten.“ Für die
konkrete Auslegung unternehmerischer Sorgfaltspflichten fehle es
derzeit an einer tauglichen Rechtsgrundlage, so das Unternehmen.
„Dies hat zur Folge, dass interessensgeleiteten Interpretationen
darüber, welche Verpflichtungen ein Unternehmen gegenüber seinen
Zulieferern hat, Tür und Tor geöffnet ist. Wir begrüßen es daher,
dass die Politik eine Debatte über gesetzliche Regelungen aufgenommen
hat“, teilte Kik mit. Das Unternehmen wurde wegen eines Fabrikbrands
verklagt, bei dem 2012 in Pakistan mehr als 250 Menschen ums Leben
gekommen waren. Auch der Automobilhersteller Daimler zeigte sich
offen für ein von Entwicklungsminister Gerd Müller (CSU)
vorangetriebenes Gesetz. Rechtssicherheit sei von Vorteil, sagte eine
Sprecherin. „Für die Umsetzung unserer Nachhaltigkeits-Anforderungen
entlang der Lieferkette könnte Regulierung hilfreich sein, um
einheitlich akzeptierte Standards zu schaffen.“ Wichtig sei jedoch
bei jeder Art von Regulierung, dass diese angemessen und für
Unternehmen auch umsetzbar ist, sagte die Daimler-Sprecherin.

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