Die deutschen Stromexporte ins Ausland haben 
sich vor allem wegen einer zu hohen Kohle-Stromerzeugung in den 
vergangenen fünf Jahren nahezu verzehnfacht. Das geht aus einem 
Gutachten für die Grünen-Bundestagsfraktion hervor, das der in 
Düsseldorf erscheinenden „Rheinischen Post“ (Freitagausgabe) 
vorliegt. Demnach haben sich die deutschen Stromexporte von 6,3 
Terrawattstunden im Jahr 2011 auf 53,7 Terrawattstunden im 
vergangenen Jahr fast verzehnfacht. Die Menge entspreche der gesamten
Stromerzeugung der fünf größten deutschen Atomkraftwerke, so der  
Studienautor Björn Pieprzyk von der internationalen Beratungsfirma 
ERA. „Die hohen Exporte werden zumeist der schwankenden Wind- und 
Solarstromerzeugung angelastet. Die vorliegende Untersuchung zeigt 
jedoch, dass sie in erster Linie auf die seit 2009 konstant 
gebliebene Stromerzeugung aus Braun- und Steinkohle zurückzuführen 
sind“, so das Gutachten. Während der Strom aus erneuerbaren Energien 
zeitweise drastisch heruntergeregelt werde, sei das vor allem für 
Braunkohle-Strom nicht der Fall.  „Die Studie zeigt: Wir produzieren 
zu viel schmutzigen Kohlestrom, der dann auch noch die Leitungen 
verstopft für die sauberen erneuerbaren Energien“, sagte Grünen-Chef 
Cem Özdemir. „Für eine stabile Stromversorgung könnten wir schon 
jetzt auf viel mehr dreckigen Kohlestrom verzichten, als die 
Bundesregierung zugeben möchte“, sagte Özdemir.
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