Rheinische Post: Deutschland erteilt erstmals mehr als zwei Millionen Einreisegenehmigungen

Deutschland hat im vergangenen Jahr erstmals
mehr als zwei Millionen Visa für die Einreise nach Deutschland und in
die Schengen-Staaten erteilt. Das geht nach Informationen der in
Düsseldorf erscheinenden „Rheinischen Post“ (Mittwochausgabe) aus der
Antwort der Bundesregierung auf eine Anfrage der Linken hervor.
Danach wurden 2,084 Millionen Visa erteilt, fast 128.000 mehr als im
Jahr zuvor. Linken-Migrationsexpertin Sevim Dagdelen sagte der
Zeitung, es sei jedoch „besorgniserregend“, dass zugleich die
Ablehnungsquote deutlich angestiegen sei und zwar um fast ein Drittel
von 6,62 auf 8,55 Prozent. Die deutsche Visa-Praxis sei im
EU-Vergleich „extrem restriktiv“. In einigen Visastellen müsse sich
dringend etwas ändern, da hier immer noch ein „Geist der Abwehr“
verbreitet sei.

Die Bundesregierung verweist laut der Zeitung auf neu installierte
Annahmezentren in Russland, der Türkei, Sri Lanka, der Ukraine,
Südafrika, Indien und Libyen. Sie halte daran fest, die Einreise nach
Deutschland und in den Schengenraum zu erleichtern. „Offenheit
gegenüber legalem Reisen muss jedoch in einem ausgewogenen Verhältnis
zur Sicherheit und zur Bewältigung der Gefahren illegaler Zuwanderung
stehen“, heißt es in der Antwort. Russen stellten nach den
offiziellen Angaben die meisten Visumanträge (488.095), gefolgt von
Chinesen (312.191) und Türken (209.985), Die Ablehnungsquote ist sehr
unterschiedlich: 49,5 Prozent in Guinea, 2,6 Prozent in Russland.

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