DGB-Chef Michael Sommer hat Bundeskanzlerin
Angela Merkel aufgefordert, im Streit um die Euro-Rettung den Konsens
mit der Opposition zu suchen. „Frau Merkel könnte der FDP auf die
Sprünge helfen, indem sie das Gespräch mit den Oppositionsparteien
sucht“, sagte Sommer der in Düsseldorf erscheinenden „Rheinischen
Post“ (Freitagausgabe). „In einer so wichtigen Frage wie der Lösung
der Euro-Schuldenkrise sollte die Kanzlerin nicht nur den
Minimalkonsens in den eigenen Reihen suchen“, mahnte der Vorsitzende
des Deutschen Gewerkschaftsbundes. „Momentan habe ich den Eindruck,
man bemüht sich primär darum, die Koalition zu retten und nicht den
Euro“, kritisierte Sommer. Viele Menschen wollten zwar im Moment die
Eurobonds nicht. „Aber ich bin sicher, sie wollen mehrheitlich ein
stabiles Europa. Dazu gehört der Euro, für dessen Rettung Eurobonds
am Ende wohl unumgänglich sind“, sagte Sommer. Der Kanzlerin riet der
DGB-Chef, sich in der Euro-Schuldenkrise „unbequemen Wahrheiten zu
stellen“. Sommer: „Frau Merkel muss sehr viel mutiger und klarer
werden.“ Merkel nehme „zu viel Rücksicht auf die verbreitete
öffentliche Meinung, die Propaganda vieler Medien, die sagen, wir
wollen nicht für die griechischen Schulden bezahlen“.
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