Rheinische Post: DGB: Zwei Millionen beziehen dauerhaft Hartz IV

Trotz des deutschen Wirtschaftsbooms kommen
zwei Millionen Bürger nicht aus Hartz IV heraus. „Zwei Millionen
Hartz-Empfänger im erwerbsfähigen Alter sind nahezu dauerhaft auf
staatliche Fürsorgeleistungen angewiesen“, schreibt Wilhelm Adamy,
Arbeitsmarktexperte des Deutschen Gewerkschaftsbundes, in einer
Auswertung von Zahlen der Bundesagentur für Arbeit, die der in
Düsseldorf erscheinenden „Rheinischen Post“ (Mittwochausgabe)
vorliegt. Insgesamt unterstützte der Staat im vergangenen Jahr 6,1
Millionen Bürger mit Hartz-IV-Leistungen: 4,4 Millionen von ihnen
waren im erwerbsfähigen Alter. Mehr als zwei Drittel der
erwerbsfähigen Hartz-IV-Empfänger waren in den vergangenen zwei
Jahren mindestens 21 Monate hilfebedürftig. Fast die Hälfte der
erwerbsfähigen Hartz-IV-Empfänger bezieht sogar seit 50 Monaten und
mehr staatliche Fürsorge. Die soziale und berufliche
Aufstiegsmobilität sei gering, es bestehe ein hohes Rückfallrisiko,
so Adamy.

Die Unterschiede zwischen den Ländern sind dabei groß: In Bayern
und Baden-Württemberg zählen nur 37 Prozent der erwerbsfähigen
Hartz-IV-Empfänger zum harten Kern, der 50 Monate und mehr arbeitslos
ist. In Nordrhein-Westfalen sind es 45 Prozent. Trauriger
Spitzenreiter ist Brandenburg mit 73 Prozent. Der Durchschnitt in
Deutschland liegt bei 46 Prozent.

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