Heute, am Tag vier nach dem Absturz von Flug 4U
9525, scheinen die wichtigsten Fragen geklärt: Ein wohl psychisch
kranker Copilot wollte sich umbringen und hat vorsätzlich 149
unschuldige Menschen mit in den Tod gerissen. Hoffentlich verhindert
die schnelle Aufklärung, dass diese Tat noch ein weiteres
unschuldiges Opfer fordert: die Lufthansa. Die erdrückenden Indizien
gegen den Flugzeugführer machen alle Spekulationen über eine
Mitschuld des Konzerns zunichte. Vor der Todessehnsucht eines
Unzurechnungsfähigen kann sich kein Verkehrsunternehmen der Welt
schützen. Es hätte jede Airline treffen können. Deshalb ändert die
Tat auch nichts an den hervorragenden Sicherheitsnoten, die der
Konzern seit Jahren in internationalen Vergleichsstudien erhält: Die
Lufthansa ist nach wie vor eine der sichersten Fluglinien der Welt.
Aber Statistik und Logik sind nur die halbe Wahrheit. Das Image eines
Konzerns wird überwiegend durch Emotionen geprägt. Und gefühlt sind
die schrecklichen Bilder von Südfrankreich untrennbar mit dem Logo
des Kranichs verbunden. Dagegen kann man nichts machen. Aber man kann
sich wenigstens bewusstmachen, dass das ungerecht ist.
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