Rheinische Post: Die Metro-Verlierer Kommentar Von Georg Winters

Monatelang hat das Gezerre um die Zukunft von
Metro-Chef Eckhard Cordes gedauert. Jetzt sieht alles so aus, als
habe der Manager vor Wochen den Vertrauensbeweis der Großaktionäre
Haniel und Schmidt-Ruthenbeck nur deshalb bekommen, damit er
anschließend von sich aus den Rückzug erklären kann und nicht als
Geschasster dasteht. Aber selbst in diesem Fall, der die Trennung für
alle Beteiligten optisch geschönt hätte, gäbe es am Ende nur
Verlierer: Das Unternehmen selbst, das in einer schwierigen Phase
steckt und nichts weniger gebrauchen kann als Querelen in der
Führungsetage. Ein Großaktionär Haniel, der schier endlos Zeit
vergehen ließ, bis er sich zu einer offiziellen Vertrauensbekundung
für Cordes durchrang, von der jeder ahnte, dass sie nur ein
Lippenbekenntnis war. Und natürlich auch Eckhard Cordes selbst. Ein
Manager, der ein exzellenter Kenner der Autoindustrie ist, im
Einzelhandel aber stets ein Fremder blieb und am Ende daran
scheiterte, dass er für keine der Baustellen im Konzern ein
durchschlagend erfolgreiches Konzept präsentieren konnte. Wer glaubt
jetzt noch, dass er als „lame duck“ bis zum Ende seiner Amtszeit 2012
bleibt?

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