Viel ist unter dem Eindruck der Pariser
Terror-Anschläge in den vergangenen Tagen darüber diskutiert worden,
wie man das Abgleiten von Menschen in den Extremismus verhindern
kann. Es ist eine wichtige Debatte, denn sie geht das Problem an der
Wurzel an. Man darf darüber aber nicht vergessen, dass Vorbeugung
viel Zeit und Geduld benötigt. Und klar ist auch: Ganz ausschalten
wird man die Bedrohung sicherlich nicht. Deswegen, das zeigt die
gestrige Festnahme eines mutmaßlichen Terrorhelfers am Düsseldorfer
Flughafen, bleibt klassische Polizeiarbeit die schärfste Waffe im
Kampf gegen den Terror. Wir sollten in Europa nicht die Fehler
wiederholen, die in den USA nach den Anschlägen des 11. September
2001 gemacht wurden. Nein, der Kampf gegen den Terror rechtfertigt
nicht beinahe jedes Mittel. Aber wir müssen uns schon fragen, ob wir
für die neue Bedrohung ausreichend gerüstet sind, materiell und
personell. Ob die Zusammenarbeit zwischen den Behörden funktioniert,
auch über die Grenzen hinweg. Ob wir neue Gesetze brauchen. Es bleibt
eine Gratwanderung. Eine Demokratie darf sich angesichts des Terrors
nicht verbiegen; aber sie darf sich den Extremisten auch nicht
beugen.
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