Langsam bekommt man einen Eindruck davon, was
die gemeinsame Unterrichtung behinderter und nicht behinderter Kinder
kosten wird. Das Gutachten der Kommunalverbände in NRW nennt Zahlen;
so trägt es zur Aufklärung bei und ist daher lobenswert. Die Beträge
sind schwindelerregend. Bei den klammen Städten und Gemeinden geht
deshalb die nackte Angst um, von den Lasten der Inklusion erdrückt zu
werden. Das ist verständlich; und die ebenfalls klamme
Landesregierung tut bisher zu wenig, die Konfrontation zu
entschärfen. Bedenklich ist allerdings der Satz des
Städtetagspräsidenten Norbert Bude, man könne jetzt „nicht mehr über
Kompromisse reden“. Doch, kann man. Muss man sogar. Selbst in der so
verfahrenen Schulstrukturdebatte fanden Rot-Grün und die CDU 2011
einen Kompromiss. Jede Seite musste damals Federn lassen, aber NRW
fährt gut damit. So ein Kraftakt ist jetzt wieder nötig. Der Erfolg
einer kommunalen Verfassungsklage dagegen ist ungewiss – sicher ist
nur, dass sie viel zerschlagenes Porzellan zurücklässt. Gefragt ist
politische Fantasie. Auf beiden Seiten.
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