Die Digitalisierung der Arbeitsprozesse 
verringert tendenziell die Chancen von Frauen, bei Gehältern und 
Berufskarrieren zu den Männern aufzuschließen. Das zeigen Daten zur 
Gehalts- und Branchenentwicklung des Statistischen Bundesamtes und 
des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) der 
Bundesagentur für Arbeit, die die Bundesregierung in ihrer Antwort 
auf eine Kleine Anfrage der Linken-Fraktion ausgewertet hat. Die 
Antwort liegt der Düsseldorfer „Rheinischen Post“ (Montag) vor.  
Demnach sind die Gehaltsunterschiede zwischen Männern und Frauen 
gerade in hochqualifizierten und bereits stark digitalisierten 
Branchen wie der IT-Technik weiterhin ausgeprägt. Dagegen fallen sie 
in weniger qualifizierten Branchen mit geringerer Digitalisierung wie
dem Handel und dem Gastgewerbe, in denen der Frauenanteil 
traditionell höher ist, deutlich geringer aus. So lagen 2017 die 
durchschnittlichen Tagesentgelte von Männern in bereits 
digitalisierten Branchen wie dem Verarbeitenden Gewerbe mit 133 Euro 
und der IT- und Kommunikationsbranche mit 170 Euro um 33 
beziehungsweise um 38 Prozent über denen der Frauen. In weniger 
digitalisierten Branchen wie dem Handel und dem Gastgewerbe 
verdienten Männer 2017 mit 115 Euro und 71 Euro nur 31 
beziehungsweise 15 Prozent mehr als Frauen. „Die Annahme, dass durch 
die Digitalisierung der Lohnabstand zwischen Männern und Frauen 
schneller abnimmt, lässt sich mit diesen Zahlen nicht bestätigen“, 
sagte Linken-Politikerin Jessica Tatti.
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