Wegen einer Anleitung zum Kirchenaustritt droht
dem ehemaligen Fernseh-Pfarrer Jürgen Fliege weiterer Ärger mit der
Evangelischen Kirche im Rheinland. Das Disziplinarverfahren, das die
Kirche gegen ihn eingeleitet hat, könnte ausgeweitet werden. Das
berichtet die in Düsseldorf erscheinende „Rheinische Post“
(Samstagausgabe). Grund ist ein – nicht von Fliege selbst verfasster
– Artikel in der aktuellen Ausgabe seiner Zeitschrift „Fliege“. In
dem Magazin, als dessen Herausgeber Fliege firmiert, werden
praktische Tipps für den Kirchenaustritt gegeben – unter anderem mit
dem Hinweis „Denken Sie an Ihren Personalausweis oder Reisepass!“.
Weiter heißt es dort, um nicht „rückwirkend zur Kasse gebeten“ zu
werden, sollten sich Austrittswillige „auf alle Fälle eine
Kirchenaustrittsbestätigung ausstellen“ lassen. Inoffiziell hieß es
im rheinischen Kirchenamt, der Text klinge, „als wenn ein VW-Händler
für den Verzicht aufs Autofahren wirbt“. Fliege (64) ist Pfarrer der
rheinischen Kirche im Ruhestand. Vor wenigen Wochen hatte die
Landeskirche ein Disziplinarverfahren gegen Fliege eingeleitet.
Anlass war die kolportierte Äußerung Flieges, Gott und Kirche seien
„erst mal scheißegal“. Außerdem hatte der Ex-TV-Talker eine angeblich
von ihm mit „Trost und Kraft“ aufgeladene „Fliege-Essenz“ beworben
und vertrieben.
Pressekontakt:
Rheinische Post
Redaktion
Telefon: (0211) 505-2303
Weitere Informationen unter:
http://