Trotz des dramatischen Umfragetiefs will die 
SPD für die nächste Bundestagswahl einen eigenen Kanzlerkandidaten 
aufstellen. „Selbstverständlich!“ , sagte die kommissarische 
SPD-Chefin Malu Dreyer auf eine entsprechende Frage im Interview mit 
der Düsseldorfer „Rheinischen Post“ (Samstag).  „Wir behalten den 
Anspruch, dieses Land führen zu wollen und gute, sozialdemokratische 
Politik durchzusetzen“, sagte Dreyer. Sie fügte hinzu: „Die aktuelle 
Umfrageschwäche sagt darüber nichts aus. Das sozialdemokratische 
Potenzial bleibt, und die SPD kann stärkste Kraft werden. Klar!“
   Dreyer beklagte auch eine „brandgefährliche“ Verharmlosung des 
Rechtsextremismus in Deutschland. „Wenn sich alles zum mutmaßlichen 
Mörder von Herrn Lübcke bestätigt, was jetzt noch Spekulation ist, 
wurden die Vorgaben nach der NSU-Mordserie nicht hinreichend 
umgesetzt. Der Rechtsextremismus wird immer noch verharmlost. Das ist
alarmierend und brandgefährlich.“ Dreyer betonte:  „Nur noch mal zur 
Erinnerung: Genau deswegen war der Fall Hans-Georg Maaßen für die SPD
nicht nur eine Personalie. Es ging darum, dass ein Mensch mit 
Sympathien für Rechtspopulisten nie unseren Verfassungsschutz führen 
darf.“ Die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin sagte auch: „Ich 
halte es für falsch, Rechtsextremismus immer unter Verweis auf 
Linksextremismus zu relativieren. Der Verfassungsschutzbericht zeigt 
klar, wo die größte Gefahr für unsere Demokratie ist. Der Feind steht
rechts.“
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