Wichtige Rüstungsvorhaben haben etwas von
Flugzeugträgern: Erstens sind sie nicht gerade billig. Zweitens
benötigen sie einigen Anlauf, und sind sie, drittens, einmal in
Fahrt, dann muss man höllisch aufpassen, dass sie einem bloß nicht
aus dem Ruder laufen. Genau das ist Verteidigungsminister Thomas de
Maizière im Fall der Aufklärungsdrohne „Euro Hawk“ passiert, und
gerade erfährt er schmerzlich, wie schwierig es ist, das Schiff
wieder auf Kurs zu bringen. Denn beim Thema Drohnen scheint die
Opposition nun zur vollen Dröhnung für den Minister bereit: Ging es
zunächst um den (durchaus schwerwiegenden) Vorwurf, de Maizière habe
zu spät gegengelenkt, so wird nun seine Glaubwürdigkeit als
Berichterstatter an das Parlament in Zweifel gezogen. Da hilft nur
eins: volle Kraft voraus. Der Minister muss zügig klären, wie die
unterschiedlichen Zahlen von Drohnen-Abstürzen in jüngster Zeit
zustande gekommen sind. Mag sein, dass es sich diesmal eher um einen
Sturm im Wasserglas handelt. Falls nicht, wäre de Maizière in
schwerer See.
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