Der Vorstandschef der Duisport-Gruppe, Erich
Staake, hat die Voraussetzungen für große Infrastrukturprojekte in
Deutschland bemängelt. Der in Düsseldorf erscheinenden „Rheinischen
Post“ (Freitagausgabe) sagte der Hafen-Chef, bei jedem
Infrastrukturprojekt seien die Unternehmen mit so vielen Vorschriften
und Auflagen konfrontiert, dass viele gute Vorhaben wirtschaftlich
und zeitlich undurchführbar würden. Zudem übte er scharfe Kritik an
der Rolle von Umweltschützern: „Heute werden Empörungswellen oft
professionell von interessierten Minderheiten inszeniert. Besonders
von den einschlägigen Umweltverbänden.“ Duisport wolle als
Hafengesellschaft alte, brachliegende Montan-Industrieflächen
reanimieren – und nicht etwa Naturschutzgebiete oder
landwirtschaftliche Flächen zerstören, sagte Staake. „Auf den
Industrieflächen hat sich aber über die Jahre Fauna ausgebreitet. Die
wird besser geschützt als jeder Arbeitsplatz in der Region.
Allerdings können wir mit dem systematischen Umsiedeln von
Fledermäusen und Kreuzkröten keine tragfähige Wertschöpfung
generieren.“ Als weitere Beispiele nannte er die langjährige Blockade
beim Ausbau der sogenannten Betuwe-Linie zwischen Emmerich und
Oberhausen. „Wir sprechen über lächerliche 70 Kilometer Schiene. Ich
will nicht unken, aber aus der Betuwe-Linie wird meines Erachtens
leider in den nächsten fünf Jahren nichts werden.“
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