Der Westen, angeführt von den USA, begeht in
der Ukraine eine Riesendummheit. Glaubt jemand ernsthaft, man könne –
the same procedure as every year – in einem osteuropäischen
Bürgerkriegsland wie gehabt ein großes Militärmanöver von
Nato-Mitgliedern abhalten, ohne dass Russland dieses Waffengeklirr
missversteht? In glimmendes Feuer Öl zu gießen, ist immer töricht.
Wer so etwas vor dem Hintergrund einer zerbrechlichen Waffenruhe in
der Ost-Ukraine tut, missachtet die uralte Weisheit, die das Credo
jeder Außenpolitik sein muss: „Was immer du tust, handle klug und
bedenke das Ende.“ Wir erkennen, dass nicht nur der aggressive Putin
schuldig ist. Der große amerikanische Diplomat George Kennan
bezeichnete die Nato-Ausdehnung nach Osten ab 1999 als tragischen
Fehler. Nun im großen Stil westliche Waffen an die Ukraine zu liefern
oder gar Kiews Begehrlichkeiten nach Nato-Mitgliedschaft nachzugeben,
wäre mehr als ein Fehler, es wäre eine außenpolitische Todsünde.
Hände weg von der Ukraine – das gilt für Putin und für den Westen.
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