Rheinische Post: E.ON will weniger Atom-Abgaben zahlen

Die E.ON.AG will wegen der Stillegung von
Atomkraftwerken weniger an Brennelemente-Steuer bzw. in den Ökofonds
zahlen. „Darüber müssen wir mit der Bundesregierung sprechen. Es
ergibt in meinen Augen keinen Sinn, nur einen Teil des Paktes
aufzuschnüren“, sagte Eon-Chef Johannes Teyssen der in Düsseldorf
erscheinenden „Rheinischen Post“ (Dienstagausgabe). Die Speisung des
Ökofonds sei ohnehin an die Nutzung der Reaktoren gebunden. In diesem
Jahr sollen die vier deutschen Atomkonzerne im Gegenzug zur
Laufzeit-Verlängerung eigentlich 300 Millionen Euro in diesen Fonds
zum Ausbau erneuerbarer Energien zahlen.

E.ON will sich trotz der Katastrophe in Japan nicht von der
Atomkraft verabschieden. Der Neubau von Kernkraftwerken etwa in
Großbritannien sei nicht ausgeschlossen. „Wir haben auch Ideen für
Finnland“, so Teyssen. Zunächst aber müsse man die
Sicherheitsanforderungen an die bestehenden Anlagen prüfen.

Teyssen kritisierte die Reaktion mancher Deutscher auf die
Katastrophe von Japan. „Über manche Reaktion in Deutschland bin ich
beschämt“, sagte er. „Deutsche horten Jodtabletten, obwohl sie diese
gar nicht brauchen. Moralisch anständig wäre es, die Jodtabletten
nach Japan zu schicken.“

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