Rheinische Post: Ego-Trip einer Lehrerin Kommentar Von Martin Kessler

Von älteren Menschen erwartet man, dass sie
durch Lebenserfahrung weise werden. Bei vielen ist das der Fall, bei
einigen eben nicht. Die 65-jährige Grundschullehrerin aus Berlin, die
im Sommer Vierlinge gebären will, gehört zu letzteren. Obwohl sie
schon 13 Kinder hat, wollte es die künftige Pensionärin per
künstlicher Befruchtung mit fremder Eizelle und anonymem Samenspender
noch einmal wissen. Im Sommer sollen vier Kinder auf die Welt kommen,
obwohl weder Vater noch Mutter bekannt sind und die „soziale“ Mutter
83 ist, wenn die Vierlinge volljährig werden. Im übertragenen Sinn
kann von sozial keine Rede sein. Die Grundschullehrerin setzt ihre
Kinder vielmehr einem hohen Risiko aus. Denn es ist nun mal
wahrscheinlicher, dass sie wegen ihres bereits erreichten Alters
krank oder anderweitig erziehungsunfähig wird. Die Kinder haben dann
nicht mal mehr ihre betagte Mutter. Strafbar ist das Verhalten der
Pädagogin nicht. Aber die Folgen ihres Handelns hat die Berlinerin
offenbar nicht beachtet. Und das ist verwerflich.

Pressekontakt:
Rheinische Post
Redaktion

Telefon: (0211) 505-2621