Rheinische Post: Ein Wort zum Unwort

Auf der Welt sind viele schlechte Nachrichten
unterwegs. Denn die Welt ist brutal, sie ist ungerecht, sie könnte an
allen Ecken und Enden verbessert werden. Deshalb berichten Medien ja
darüber, auch wenn das nicht allen gefällt. Aber manchmal ist die
Welt gar nicht so schlecht. Kriminalität bei Ausländern? Bisweilen
krass, aber insgesamt deutlich niedriger, als viele denken. Belasten
Zuwanderer die Sozialkassen? Einige schon, zusammen aber sorgen sie
für ein gewaltiges Plus. Das sind gute Nachrichten. Doch die will
anscheinend auch nicht jeder hören. Neu ist das nicht. Seit der
glorreichen Erfindung, Texte in großer Zahl vervielfältigen zu
können, unterstellt man ihren Verfassern, sie würden lügen wie
gedruckt. Bisweilen stimmt das zweifellos. Aber pauschal von einer
„Lügenpresse“ sprechen, das entlarvt eher die, die solches tun: als
Leute, denen Fakten nicht passen. Die wenig Neigung zeigen zu
differenzieren. Die lieber beschimpfen als argumentieren. Wer Unworte
wie „Lügenpresse“ benutzt, verabschiedet sich vom Dialog. Schade.
Über das, was „Pegida“-Anhänger treibt, muss geredet werden.
Dringend.

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