Sie lehnen die Euro-Rettung ab und wollen eine
„Alternative für Deutschland“ sein. So jedenfalls nennt sich eine in
Gründung befindliche Partei um häufig mit der Vorsilbe „Ex-“
versehene Konservative und Erzliberale wie Ex-BDI-Präsident Hans-Olaf
Henkel, Ex-„FAZ“-Mann Konrad Adam oder die Ex-Euro-Kläger Joachim
Starbatty und Wilhelm Hankel. Nicht nur die Euro-Rettung, auch die
gesellschaftspolitischen Vorstöße wie der jüngste zur Gleichstellung
der Homo-Ehe irritieren einstige Stammwähler der Merkel-CDU und der
Rösler-FDP. Das Unbehagen gegenüber der Abkehr bürgerlicher Parteien
von der reinen marktwirtschaftlichen oder kirchlichen Lehre ist
jedoch so alt wie ihre von machterhaltendem Pragmatismus geprägte
Beteiligung an Regierungen. Das war unter Kohl so und ist bei Merkel
nicht anders. Darob entstanden vorübergehend erfolgreiche Phänomene
wie jenes der Statt-Partei oder der Republikaner. Sie alle waren
Ventil-Organisationen für eine sich unbeachtet fühlende Minderheit
und Einthemenparteien; im aktuellen Fall ist es die Gegnerschaft zum
Euro. Politisch blieb das immer zu wenig für den dauerhaften Erfolg.
Deshalb ist auch diese Alternative für Deutschland keine.
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