Entwicklungsminister Gerd Müller (CSU) rechnet
schon in Kürze mit einem Massenansturm von Flüchtlingen aus Afrika.
„Nach unseren Informationen warten allein in Libyen 100.000 bis
200.000 Afrikaner, die aus Staaten südlich der Sahara kommen, auf
ihre Überfahrt nach Europa“, sagte der Minister der in Düsseldorf
erscheinenden „Rheinischen Post“ (Freitagausgabe). Die
Schlepperbanden, so Müller, seien schon „voll in Aktion“. Es bestehe
deshalb dringender Handlungsbedarf. „Die libysche Regierung braucht
Autorität, Institutionen, Ausbildung von Polizei und den Ausbau der
Küstenwache“, sagte der CSU-Politiker weiter. Er lobte Außenminister
Frank-Walter Steinmeier (SPD), der sich intensiv darum kümmere, die
neue libysche Regierung zu stabilisieren. Müller sprach sich auch für
„einen gesamteuropäischen Marshall-Plan“ für die Bewältigung der
Flüchtlingskrise mit einem eigenständigen EU-Flüchtlingskommissar
aus. Es sei eine Schande, dass „Europa bei der Bewältigung der
Flüchtlingskrise nicht besser zusammenarbeitet“.
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