Nur gut zehn Prozent der rund 20 Millionen
Rentner in Deutschland zahlen bisher Steuern. Nach einer Aufstellung
des Bundesfinanzministeriums, die der in Düsseldorf erscheinenden
„Rheinischen Post“ (Samstagsausgabe) vorliegt, lag die Zahl der
steuerbelasteten Rentner im Jahr 2007 – jüngere Daten aus der
Einkommensteuerstatistik liegen dem Ministerium noch nicht vor – bei
2,6 Millionen. Steuerpflichtige Rentner zahlten demnach 19,3
Milliarden Euro an den Fiskus, gut 6,5 Milliarden Euro mehr als 2004.
Der größte Teil davon entfiel auf zusätzliche Einkünfte neben der
gesetzlichen Rente. Rentner, die überwiegend von der Rente leben,
zahlten 2007 im Durchschnitt nur 180 Euro Einkommensteuer. Wer
ausschließlich auf die Rente angewiesen war, entrichtete im Schnitt
nur 36 Euro. Seit der Reform der Alterseinkünftebesteuerung 2005
beträgt der Prozentsatz der steuerpflichtigen Anteile der Renten
mindestens 50 Prozent. Dies gilt auch für die, die 2005 bereits
Rentner waren. Für alle Neurentner erhöhen sich jährlich bis 2040 die
Prozentsätze der zu versteuernden Rentenbezüge. Das
Bundesfinanzministerium geht deshalb davon aus, dass die Zahl der
steuerbelasteten Rentner seit 2007 zugenommen hat. „Mit der
steigenden Berücksichtigung der Vorsorgeaufwendungen steigt
naturgemäß auch der Anteil der nachgelagerten Besteuerung“, sagte
eine Sprecherin des Ministeriums. „Deutsche Rentner sollten
inzwischen durch die Medien, durch die Finanzämter, aber auch durch
Arbeit der Steuerberaterkammern Kenntnis über ihre mögliche
Steuerpflicht haben“, sagte der Präsident der
Bundessteuerberaterkammer, Horst Vinken, der Zeitung.
„Steuerhinterziehung dürfte bei normalen Rentnern, die durch die
Gesetzesänderung im Jahr 2005 wieder der Einkommensteuerpflicht
unterworfen worden sind, eher nicht gegeben sein, schon in
Ermangelung eines subjektiven Tatvorsatzes“, sagte Vinken.
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