von Eva Quadbeck
Bislang traten die Liberalen oft genug als Drama-Queen der
deutschen Parteienlandschaft auf. Das ist derzeit anders. Die FDP
zeigte sich beim Dreikönigstreffen in Stuttgart geschlossen und mit
sich im Reinen. Das ist ihr über Jahre nicht gelungen. Dennoch ist
unklar, wohin Christian Lindner seine Partei eigentlich führen
möchte. Der Anspruch, aus der FDP eine Art „En Marche“-Bewegung nach
französischem Vorbild zu machen, ist zu hoch gegriffen. Bei allem
Geschick, im Bundestagswahlkampf auf breiter Front Stimmen
einzusammeln, werden die Liberalen weiterhin als eine Partei mit
einem eingeschränkten Themenspektrum wahrgenommen: Digitalisierung,
Steuern, Bildung, Entbürokratisierung. Gelungen ist es Lindner, die
FDP von ihrem Image als Klientel-Partei zu befreien. Doch das reicht
nicht, um eine Volksbewegung zu schmieden. Die FDP-Themen sind
wichtig und werden von Union und SPD sträflich vernachlässigt. Auf
den Nägeln aber brennen den Menschen die Flüchtlingspolitik, die
innere Sicherheit, Pflege, Rente und Arbeit. Dass die FDP eine Art
Volksbewegung werden könnte, so wie es Emmanuel Macron in Frankreich
gelungen ist, das kauft man ihr schlicht nicht ab.
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