EU-Handelskommissar Karel De Gucht will das
transatlantische Freihandelsabkommen schneller als bisher angekündigt
abschließen. „Mein Ziel ist es, das Freihandelsabkommen noch unter
der amtierenden Kommission abzuschließen – also bis November 2014″,
sagte er der in Düsseldorf erscheinenden „Rheinischen Post“
(Samstagausgabe). Im Juni sollen die Verhandlungen starten – bisher
war von zwei Jahren Dauer die Rede. Für die Vorteile der
transatlantischen Freihandelszone ist er bereit, Ärger mit China in
Kauf zu nehmen. „Meine Aufgabe ist es nicht, den Chinesen zu
gefallen, sondern Wohlstand in Europa zu sichern – auch für künftige
Generationen“, sagte der Kommissar. Ein umfassender Abbau von
Handelshemmnissen bedeutet nach seinen Berechnungen für die EU bis
2027 einen jährlichen Zuwachs des Bruttoinlandsproduktes von 0,5
Prozent und für die USA von 0,4 Prozent. Die Erfolgsaussichten der
Doha-Runde zur Liberalisierung des Welthandels beurteilt er
skeptisch: „Wir wollen ein multilaterales Abkommen, können aber
angesichts der schnell fortschreitenden Globalisierung nicht darauf
warten. In vielen Entwicklungs- und Schwellenländern gibt es eine
Tendenz zum Protektionismus. Doch Freihandel braucht die Bereitschaft
zur Öffnung auf allen Seiten.“
Pressekontakt:
Rheinische Post
Redaktion
Telefon: (0211) 505-2621
Weitere Informationen unter:
http://