Der frühere Chefvolkswirt der Europäischen
Zentralbank, Otmar Issing, hat die Ankäufe von Staatsanleihen
überschuldeter Länder durch die Europäische Zentralbank scharf
kritisiert. „Davon halte ich gar nichts. Der EZB ist die Finanzierung
öffentlicher Ausgaben ausdrücklich verboten“, sagte Issing der in
Düsseldorf erscheinenden „Rheinischen Post“ (Dienstagsausgabe). Die
EZB sei eine Notenbank mit der Aufgabe, den Geldwert stabil zu
halten, so Issing. „Sie darf sich nicht zum Lückenbüßer für das
Versagen der Politik machen.“ Den Verbleib Griechenlands in der
Euro-Zone sieht Issing skeptisch. „Griechenland ist längst bankrott.
Die Frage ist doch, wie lange es weiter Hilfen erhält, obwohl es
keine Verpflichtung eingehalten hat“, sagte Issing. Glaubwürdige
Konzepte für strukturelle Reformen und Konsolidierung der
öffentlichen Haushalte seien der einzige Ausweg aus der Krise.
Pressekontakt:
Rheinische Post
Redaktion
Telefon: (0211) 505-2621
Weitere Informationen unter:
http://