Wie wichtig soziale Netzwerke für Schüler und
Lehrer sind, ließ sich in NRW zuletzt im April besichtigen. Da
formierte sich bei Facebook in kürzester Zeit massiver Protest gegen
die Mathe-Abituraufgaben. Die jungen Wutbürger verfehlten zwar ihr
Ziel, die Klausuren nachschreiben zu dürfen – sie erreichten aber,
dass intensiv über die Qualität des Abiturs diskutiert wird. Facebook
ist aus der Schule nicht mehr wegzudenken. Die Kritiker haben deshalb
recht: Der baden-württembergische Versuch, die Lehrer von diesem
riesigen Datenstrom abzuklemmen, ist wirklichkeitsfern. Natürlich
gibt es rechtliche Probleme, und natürlich sind sie umso kniffliger,
wenn es um Minderjährige geht. Hier wäre aber den Schulen mit einem
detaillierten Leitfaden und Fortbildungen viel mehr geholfen als mit
Verboten. Oder soll ein Vertrauenslehrer Bitten um Rat einfach
ignorieren, nur weil sie online und nicht per Einschreiben formuliert
werden? Bezogen auf NRW heißt das: Es ist richtig, auf die
Verantwortung der Schulen zu verweisen. Trotzdem könnte das Land auch
hier noch eine Menge tun.
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