Rheinische Post: Fahren im Alter Kommentar Von Detlev Hüwel

Berichte über ältere Autofahrer, die durch
Fehlverhalten im Straßenverkehr aufgefallen sind, lösen bei manchen
Zeitgenossen reflexhaft die Forderung nach Führerscheinentzug aus.
Die gemäßigtere Variante lautet: Autofahrer ab 65 (oder 70) sollten
sich regelmäßig einer Tauglichkeitsprüfung unterziehen müssen. Solche
Forderungen verkennen, dass Menschen ab 65 zwar 21 Prozent der
Gesellschaft ausmachen. Laut ADAC sind sie aber lediglich in 13
Prozent aller Fälle Verursacher eines Unfalls mit Personenschaden.
Daraus kann indes nicht gefolgert werden, dass sie die besseren
Fahrer sind. Denn in der Regel nehmen Senioren nicht mehr so oft am
Verkehrsgeschehen teil wie ein (berufstätiger) jüngerer Mensch. Da im
Alter Sehkraft und Reaktionsvermögen nachlassen können, täte jeder
Senior gut daran, beizeiten ärztlichen Rat einzuholen. Dort, wo dies
dringend angezeigt ist, müssen die Angehörigen den Betroffenen zur
Einsicht bringen. Im extremen Fall, wie jetzt bei dem 84-Jährigen in
Moers, führt allerdings kein Weg am Entzug des „Lappens“ vorbei.

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