Rheinische Post: Familienbericht bemängelt fehlende Zeit für Familien in Deutschland

Familien in Deutschland leiden mehr unter
fehlender Zeit als an zu wenig Geld. Zu diesem Ergebnis kommen nach
einem Bericht der „Rheinischen Post“ (Freitagausgabe) die
Sachverständigen in ihrem neuen Familienbericht, den die
Bundesregierung heute veröffentlichen will. Wie die Zeitung aus dem
ihm vorliegenden Report zitiert, appellieren die Wissenschaftler an
Arbeitgeber, Sozialpartner, Kommunen und den Gesetzgeber, „zeitliche
Freiräume für Familien zu schaffen und zu respektieren“. Sie beklagen
eine „strukturelle Blindheit des Arbeitsrechtes gegenüber der
Familie“ und rufen die Städte und Gemeinden dazu auf, durch
passgenaue Betreuungs-, Versorgungs- und Erziehungseinrichtungen
Familien „beim Spagat zwischen Familienaufgaben und Beruf besser zu
unterstützen“.

Familienministerin Kristina Schröder unterstützt die Kerngedanken
des Berichtes. „Heute rangiert der Wunsch nach mehr Zeit für Familie
weit vor dem Wunsch nach mehr Geld oder nach besserer
Kinderbetreuung“, sagte sie der „Rheinischen Post“. Nötig seien nun
„Handlungskonzepte für eine familienfreundliche Zeitpolitik“.

Nach Ansicht der Sachverständigen müssen Betreuungsangebote von
Ganztagsschulen und Kindertagesstätten auch in den Schulferien
ausgebaut werden. Andernfalls „führen Ferienzeiten von
Kinderbetreuungseinrichtungen und Schulen, die in der Regel deutlich
länger sind als der Jahresurlaub von Beschäftigten, zu einem
besonderen Zeitengpass bei erwerbstätigen Eltern“, zitiert die
Zeitung aus dem Bericht. Die acht Wissenschaftler geben dem
Elterngeld gute Noten. Dieses übernehme inzwischen eine
Schutzfunktion für die Familie und führe zu einem schnelleren
Wiedereinstieg in die Berufstätigkeit der Frau. Auch der Anteil der
Väter steige stetig. Anfangs habe sich jeder fünfte für Zeit mit dem
Kind entschieden, jetzt sei es schon jeder vierte.

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