Rheinische Post: FDP verpasst Chance Kommentar Von Thomas Reisener

Die FDP will Klimaschutzpartei werden. Die Welt
retten sollen allerdings nicht Tempolimits oder rationalisierte
Langstreckenflüge, wie es die Grünen fordern, sondern der technische
Fortschritt, der Klimaschutz ohne Komfortverzicht ermöglicht. Die
neue Klimaschutz-Strategie, auf die die Liberalen sich am Wochenende
bei ihrem Landesparteitag in Duisburg geeinigt haben, ist nicht
verwerflich. Besonders originell ist sie allerdings auch nicht. Schon
deshalb nicht, weil das Jahr 2019 als Termin für den liberalen
Themenschwerpunkt etwas willkürlich – um nicht zu sagen: spät –
gewählt wirkt. Dabei lag die Alternative auf der Hand. NRW beklagt
gerade einen der schlimmsten Fälle von Kindesmissbrauch in der
Landesgeschichte. Mitverantwortlich ist ein eklatantes Versagen von
Jugendämtern und Polizei. Der landespolitische Reformbedarf ist also
unübersehbar. Obwohl er Kinder- und Jugendminister ist, hat
Landesparteichef Joachim Stamp diesem Thema in seiner rund
einstündigen Rede nicht mal eine ganze Minute gewidmet. Seine
Reformvorschläge hätten dem Parteitag gut getan. Und den Kindern
auch.

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