Rheinische Post: Freundschaft von unten = Von Matthias Beermann

Man hat die deutsch-französische Partnerschaft,
die vor 50 Jahren im Pariser Elysée-Palast feierlich besiegelt wurde,
immer gerne mit einer Ehe verglichen. Man hätte der Ehrlichkeit
halber hinzufügen sollen, dass es keine Liebesheirat war. Und heute
wirken Angela Merkel und François Hollande in ihrer gekünstelten
Herzlichkeit ja tatsächlich wie ein Ehepaar, das sich
auseinandergelebt hat. Man bleibt beisammen, aber nur der Kinder
wegen. Die Krise hat dafür gesorgt, dass die Differenzen überdeutlich
werden: In beinahe allen wichtigen politischen Fragen liegen Berlin
und Paris derzeit überkreuz. So viel Zerwürfnis war selten. Zum Glück
ist diese Freundschaft nicht nur eine Sache der Regierungen. Deutsche
und Franzosen sind unterschiedlich geblieben, aber sie sind sich viel
näher gekommen. Viele Franzosen leben heute wie selbstverständlich in
Deutschland und umgekehrt. Die Behörden kooperieren, die Unternehmen
investieren. Es sind nicht nur die Politiker, es sind die Völker, die
diese spezielle Beziehung mit Leben füllen. Und das ist auch gut so –
c–est très bien comme ça!

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