Ein Minister räumt auf. Der neue 
Verfassungsschutzpräsident ist noch nicht im Amt, da hat 
Bundesinnenminister Hans-Peter Friedrich auch schon die gesamte 
Führungsspitze der Bundespolizei gefeuert. Auch den Chef des 
Bundeskriminalamtes wird er austauschen. Wandelt sich das Image des 
CSU-Politikers mit dem Näherrücken des bayerischen 
Landtagswahlkampfes vom ausgleichenden Ordnungshüter zum 
schießwütigen Sheriff? Das beispiellose Stühlerücken an der Spitze 
der Sicherheitsbehörden folgt einer beispiellosen Pannenserie. Die 
Fehler angesichts der rechten Terrorzelle hatte Friedrich nicht zu 
verantworten. Die Spitze der Bundespolizei allerdings auch nicht. 
Dass Friedrich die Leitung trotzdem feuert, dürften die Polizisten 
sich eher nicht mit ihrer besonderen Bedeutung erklären, sondern 
damit, dass eine Quelle interner Störungen ausgeschaltet werden soll.
Es kann sein, dass die Behörden den spektakulären Schritt als Weckruf
für Veränderungsbereitschaft weit über die Bundespolizei hinaus 
wahrnehmen. Es kann aber auch sein, dass sich Mitarbeiter einigeln, 
weil sie sich ungerecht behandelt fühlen. Jedenfalls geht künftig 
jeder Misserfolg mit Friedrich nach Hause. Das Feld potenzieller 
Bauernopfer hat er leer geräumt.
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