Rheinische Post: Friseurhandwerk wehrt sich gegen Diskriminierungsvorhalt: Frauen zahlen mehr, weil der Zeitaufwand für sie höher ist

Der Hauptgeschäftsführer des Friseurhandwerks,
Jörg Müller, hat vor einer einseitigen Betrachtung der ersten
bundesweiten Studie der Bundes-Antidiskriminierungsstelle zu
Preisnachteilen für Frauen insbesondere beim Friseur gewarnt.
„Generell fragen Frauen beim Friseur mehr Service nach. Und bei Damen
ist der Haarschnitt aufwendiger und deshalb teurer“, sagte Müller der
in Düsseldorf erscheinenden „Rheinischen Post“ (Donnerstagausgabe).
Sein Verband habe an der Studie „Preisdifferenzierung nach Geschlecht
in Deutschland“ mitgewirkt und bemühe sich um Transparenz. Es stimme,
dass die Preise für Frauen höher seien. Das Friseurhandwerk müsse die
Gründe dafür künftig besser erklären. Der Zeitaufwand bei Frauen sei
in der Regel höher. „Wenn Frauen wirklich nur einen
Herren-Haarschnitt brauchen, bei dem trocken geschnitten werden kann,
sollen sie das ansprechen“, sagte Müller. Dann könne der Preis
reduziert werden. Die Leiterin der Antidiskriminierungsstelle,
Christine Lüders, hatte am Vormittag bei der Vorstellung der Studie
erklärt, Preisaufschläge allein wegen des Geschlechts verstießen
gegen das Diskriminierungsverbot. Insbesondere das Reinigungs- und
Frisiergewerbe sollten auf eine Aufteilung nach Geschlecht verzichten
und die Preise konkret nach der Leistung benennen. Der Studie zufolge
zahlen Frauen für eine Kurzhaarfrisur durchschnittlich 12,50 Euro
mehr als Männer.

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