Rheinische Post: Fußball EM: De Maizière fordert mehr Videoüberwachung und schärfere Alkoholverbote

Vor dem zweiten Deutschland-Spiel bei der
Fußball-Europameisterschaft an diesem Donnerstag gegen Polen hat sich
Bundesinnenminister Thomas de Maizière (CDU) für eine stärkere
Videoüberwachung auf zentralen öffentlichen Plätzen in Deutschland
und schärfere Alkoholverbote rund um Fußballspiele ausgesprochen.
„Vielleicht begreift jetzt auch der Letzte in Deutschland, dass mehr
Videoüberwachung an öffentlichen Plätzen in erster Linie eine Hilfe
ist und nicht Beobachtung von Unschuldigen. Die Videoüberwachung
muss auch in Deutschland ausgebaut werden“, sagte de Maizière der in
Düsseldorf erscheinenden „Rheinischen Post“ (Donnerstagausgabe). Mit
Blick auf die Ermittlungen gegen Hooligans in Frankreich sagte er:
„Zumindest für die Strafverfolgung ist es gut, solche Bilder
überhaupt zu haben. Ohne Body-Cams oder stationäre Kameras der
Behörden wäre so etwas nicht möglich.“ Der CDU-Politiker sprach sich
zudem für einen flächendeckenden Einsatz von Body-Cams aus. „Auch
Body-Cams zum Schutz von Polizisten sind unverzichtbar.“ Der
CDU-Minister regte an, bei großen Turnieren über ein verschärftes
Alkoholverbot nachzudenken. „Alkohol ist bei öffentlichen
Großveranstaltungen wie Fußballspielen eine Seuche. Alkohol enthemmt,
und deswegen ist es richtig, dass mein französischer Kollege ein
Alkoholverbot für die Stadien ausgesprochen hat.“ Der Minister
äußerte sich optimistisch, dass das Spiel Deutschland gegen Polen
ohne Krawalle verläuft. „Ich bin zuversichtlich, dass wir nicht noch
einmal Szenen sehen wie bei dem Spiel zwischen England und Russland“,
sagte de Maizière. Deutsche und französische Behörden täten gemeinsam
alles, was sie könnten, damit es nicht zu solchen Szenen kommt.

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