Mit klaren Organisationsstrukturen und einer
besseren Vergütung für die Kliniken will Gesundheitsminister Jens
Spahn (CDU) die Zahl der Organspenden in Deutschland erhöhen. Dies
geht aus einem Gesetzentwurf des Bundesgesundheitsministeriums
hervor, der der Düsseldorfer „Rheinischen Post“ (Freitag) vorliegt.
Mit der Neuregelung würden „die strukturellen und finanziellen
Voraussetzungen in den Entnahmekrankenhäusern geschaffen, um die
Organspendezahlen nachhaltig zu erhöhen“, heißt es im Gesetzentwurf.
Die Transplantationsbeauftragten in den Kliniken sollen mehr Zeit für
ihre Arbeit und intern eine stärkere Stellung erhalten, die
Entnahmekrankenhäuser sollen für die Organspenden und für das
Vorhalten der Infrastruktur besser bezahlt werden. Schließlich soll
ein flächendeckendes Berichtssystem offenlegen, ob die Kliniken
tatsächlich die Chancen für Organspenden auch wahrnehmen. Das
Hauptproblem sei nicht die Spendenbereitschaft. „Ein entscheidender
Schlüssel liegt vielmehr bei den Kliniken. Ihnen fehlen häufig Zeit
und Geld, um mögliche Organspender zu identifizieren“, heißt
es aus dem Ministerium. „Zunehmende Arbeitsverdichtung im klinischen
Alltag auf den Intensivstationen und die fehlende Routine führen
dazu, dass die Gemeinschaftsaufgabe Organspende nicht wahrgenommen
wird“, beschreibt der Gesetzentwurf die Problemlage. Auch kleine
Krankenhäuser sollen Organe bei Verstorbenen entnehmen können. Damit
eine Organspende überhaupt möglich ist, muss der „nicht behebbare
Ausfall der Gesamtfunktion des Großhirns, des Kleinhirns und des
Hirnstamms festgestellt werden“. Damit dieser Befund auch in
kleineren Kliniken festgestellt werden kann, sieht Spahns
Gesetzentwurf einen bundesweiten beratenden neurologischen
Bereitschaftsdienst vor.
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