Ein Kommentar von Eva Quadbeck:
   Nach mehr als einem Jahr Wundenlecken und Beschäftigung mit sich 
selbst will die SPD zurück ins Spiel. Offensichtlich haben es sich 
die Sozialdemokraten auferlegt, nicht mehr zurück zu schauen. Das 
„SPD-Fortschrittsprogramm“ spart die heiklen Themen aus: kein Wort 
zur Rente mit 67, kein Wort zu Hartz-IV. Lieber halten sich die 
Sozialdemokraten im Wahljahr 2011 an das, was Erfolg verspricht: Was 
die SPD-Führung zum Thema Finanzen, Bildung, Arbeit, Umwelt, Europa 
und Demokratie zu Papier gebracht hat, klingt sehr grün. Es finden 
sich Bekenntnisse zur Nachhaltigkeit in der Finanz- und 
Umweltpolitik. Was sich die SPD zudem erfolgreich bei den Grünen 
abgeschaut hat, ist das Versprechen einer schönen, gerechten, 
lebenswerten Welt – mit dem Hinweis, die konkreten Konzepte 
nachzureichen. Das Bekenntnis, dass auch Flughäfen oder Kraftwerke zu
einer modernen Gesellschaft gehören, zeigt indes dass das Ergrünen 
der SPD Grenzen hat, wenn es um die Infrastruktur im Land geht. Der 
Zeitpunkt für das „Fortschrittsprogramm“ ist geschickt gewählt. 2011 
wird ein Superwahljahr. Das „Fortschrittsprogramm“, das Milliarden 
für Länder und Kommunen vorsieht, wird den SPD-Landespolitikern als 
Wahlkampfhilfe willkommen sein.
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