Rheinische Post: Grünen-Chef fordert gesetzliches Tierwohl-Label und Verbot von Tiertransporten ins EU-Ausland

Grünen-Chef Habeck hat die sofortige Einführung
eines gesetzlichen Tierwohl-Labels gefordert, um für eine bessere
Tierhaltung in Deutschland rasch einheitliche, verbindliche Standards
zu schaffen. „Wir brauchen sofort eine verbindliche staatliche
Haltungskennzeichnung für alle tierischen Produkte mit einem klar
definierten Rahmen für die Standards“, sagte Habeck der Düsseldorfer
„Rheinischen Post“ (Samstag). „Die Discounter zeigen, dass man eine
Haltungskennzeichnung verbindlich für alle tierischen Produktketten
einführen kann. Faktisch macht der Handel das, was man von der
Bundesregierung eigentlich erwarten würde“, sagte Habeck. „Das
Tierwohl-Label von (Landwirtschaftsministerin) Frau Klöckner soll ja
erst ab 2020 und auch nur freiwillig eingeführt werden“, kritisierte
er. „Wir lassen wertvolle Zeit verstreichen.“ Währenddessen stellten
sich die Landwirte auf die Produktionsbedingungen der verschiedenen
Discounter ein, wodurch sie aber in eine immer größere Abhängigkeit
von ihnen geraten. „Die Landwirte werden also von Frau Klöckner
alleingelassen und immer stärker der Marktmacht der einzelnen
Supermarktketten ausgesetzt“, sagte Habeck. Der Grünen-Vorsitzende
verlangte zudem ein bundesweites Verbot von Tiertransporten in
Drittstaaten außerhalb der EU. „Außerhalb der EU-Grenzen gibt es
keine Möglichkeiten mehr zu kontrollieren, wie etwa Rinder auf dem
Exportweg nach Nordafrika gehalten werden“, sagte Habeck. „Teilweise
haben die Tiere nichts zu trinken, können sich nicht bewegen, sind
über Tage eingepfercht.“

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