Der Bundesvorsitzende der Grünen, Cem Özdemir,
kritisiert nach den Massenentlassungen in der Türkei den Einfluss des
türkischen Staats auf den deutschen Islamverband Ditib. „In der
türkischen Religionsbehörde Diyanet wurden in der vergangenen Woche
knapp 500 Mitarbeiter suspendiert. Das zeigt, wie auch in religiösen
Fragen alle und alles auf die ideologische Linie Erdogans
konzentriert wird. Die Ditib als deutscher Ableger der Diyanet ist
davon unmittelbar betroffen“, sagte Özdemir der „Rheinischen Post“
(Mittwochausgabe). „Während in vielen Ditib-Moscheegemeinden gute und
wichtige religiöse Arbeit geleistet wird, ist der Dachverband eher
ein politischer Verein, der unmittelbar von der türkischen Regierung
gesteuert wird.“ Die Ditib-Funktionäre müssten sich
unmissverständlich und transparent von der Einflussnahme Ankaras
befreien und „endlich die religiösen Belange ins Zentrum ihrer Arbeit
stellen“, sagte Özdemir.
www.rp-online.de
Pressekontakt:
Rheinische Post
Redaktion
Telefon: (0211) 505-2621