Rheinische Post: Handwerk kann 20.000 Lehrplätze nicht besetzen

Nach der Prognose von Handwerkspräsident Hans
Peter Wollseifer werden die Handwerksbetriebe in diesem Jahr rund
20.000 Lehrplätze nicht besetzen können. „Zum Stichtag 30. September
werden – trotz unserer Bemühungen und unseres Werbens –
voraussichtlich um die 20.000 Plätze unbesetzt sein“, sagte
Wollseifer der Düsseldorfer „Rheinischen Post“ (Freitag). „Obwohl es
gelungen ist, die Zahl der neu abgeschlossenen Ausbildungsverträge
von Januar bis Juli 2018 gegenüber dem Vorjahreszeitraum um mehr als
vier Prozent zu steigern, gibt es derzeit immer noch rund 30.000
offene Ausbildungsplätze“, sagte Wollseifer. In den kommenden Wochen
würden noch viele neue Ausbildungsverträge unterzeichnet. Doch
insgesamt leide das Handwerk unter fehlendem Nachwuchs. „Jugendliche,
die noch auf der Suche sind, kann ich nur ermuntern: Schaut Euch im
Handwerk um, da ist bestimmt etwas für Euch dabei. In eine Ausbildung
könnt Ihr auch jetzt noch immer starten“, sagte der Präsident des
Zentralverbands des Deutschen Handwerks (ZDH). Auch der
Fachkräftemangel macht dem Handwerk angesichts voller Auftragsbücher
zu schaffen. „In allen Bau- und Ausbaugewerken müssen Kunden momentan
bis zu zwölf Wochen warten, bis ein Handwerker kommt“, sagte
Wollseifer. „Wir suchen händeringend Fachkräfte, in der nächsten Zeit
werden wir die aber kaum bekommen, weil zu wenige in den vergangenen
Jahren eine berufspraktische Ausbildung gemacht haben, stattdessen
lieber an die Uni gegangen sind“, so der ZDH-Chef. „Die Folgen spüren
wir jetzt.“ Dabei biete das Handwerk überproportional
Ausbildungsplätze an.

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