Bundesbauministerin Barbara Hendricks (SPD) 
will Familien mit einem Haushaltseinkommen bis 70.000 Euro im Jahr 
mit einem staatlichen Eigenkapitalzuschuss von bis zu 20.000 Euro 
helfen, Wohneigentum auf angespannten Märkten zu erwerben. „Das 
bestehende KfW-Wohneigentumsprogramm soll bei Bau oder Ersterwerb 
einer selbst genutzten Wohneinheit um einen Zuschuss als 
Eigenkapitalersatz ergänzt werden“, heißt es in einem internen 
Konzeptpapier des Ministeriums, das der in Düsseldorf erscheinenden 
„Rheinischen Post“ (Mittwochausgabe) vorliegt. Da sich das 
Förderprogramm auf Regionen mit hohen Preisniveaus beziehe, „wird 
eine Einkommensgrenze für das zu versteuernde Einkommen eines 
Ehepaars von jährlich 70.000 Euro vorgeschlagen“, heißt es in dem 
Papier. Familien müssten sich die Bankkredite für teures Wohneigentum
in angespannten Märkten auch leisten können, heißt es zur Begründung.
„Vorgeschlagen wird eine Förderung in Höhe von 8000 Euro pro Familie 
mit einem Kind, weitere 6000 Euro für ein zweites und 6000 Euro für 
ein drittes Kind“, heißt es im Papier weiter. Die SPD-Ministerin 
stellt ihr Zuschusskonzept dem CDU-Plan eines Baukindergeldes 
entgegen, dessen Wiedereinführung die Union auf dem Bundesparteitag 
am 6. und 7. Dezember beschließen will. Das Baukindergeld war 
integraler Bestandteil der Eigenheimzulage, die nach 2005 abgeschafft
wurde. Familien konnten pro Kind 800 Euro im Jahr steuerlich geltend 
machen. Allein das Baukindergeld führte 2005 zu Steuermindereinnahmen
von 3,5 Milliarden Euro. Die Eigenheimzulage insgesamt kostete den 
Fiskus zuletzt mehr als elf Milliarden Euro. Über den Zuschuss sei 
Hendricks bereits mit Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) im
Gespräch, sagte ein Ministeriumssprecher. Da die Pläne von SPD und 
Union nicht weit auseinander seien, bestehe eine gute Chance, die 
Eigenheimförderung noch in dieser Legislaturperiode einzuführen. 
Hendricks sieht einen Vorteil ihres Konzepts darin, dass es den 
Fiskus weniger kosten dürfte. „Als Faustformel gilt: Mit 500 
Millionen Euro kann man rund 40.000 Familien fördern“, heißt es im 
Papier. Viel höher sei die Nachfrage von Familien in Ballungsräumen 
bisher nicht. Zudem würden alle Empfänger mit dem einmaligen Zuschuss
gleich behandelt, während vom Baukindergeld Besserverdienende 
überproportional profitierten. Drittens beschränke sich das 
SPD-Konzept auf Regionen, in denen die Förderung wirklich notwendig 
sei.
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