von Gerhard Voogt
Bergschäden, die der Braunkohleabbau anrichtet, waren bislang kein
großes Thema. Viele Hausbesitzer, deren Grundstücke oft mehr als
zwanzig Kilometer von Gruben entfernt liegen, konnten sich mysteriöse
Gebäudeschäden nicht erklären. Wer hätte gedacht, dass Risse in den
Wänden, Schimmel im Keller, Schäden an Türen und Fenstern mit dem
Abbau zusammenhängen könnten? Der Vorstoß der Regierungsfraktionen im
Düsseldorfer Landtag soll nun die längst überfällige Transparenz
herstellen. Es kann nicht sein, dass die Betroffenen von
Braunkohle-Bergschäden schlechter behandelt werden als Geschädigte
des Steinkohlebergbaus. Im Ruhrgebiet werden die Forderungen der
Hausbesitzer von der RAG meist klaglos reguliert. Bei RWE Power weht
offenbar ein anderer Wind. Hier müssen die Betroffenen oft Gutachter
einschalten, um an ihr Geld zu kommen. Die geplante Umkehr der
Beweislast ist eine große Entlastung für die Betroffenen. Deren Zahl
wird in den nächsten Jahren deutlich zunehmen. Neue Pumptechniken
machen es möglich, das Grundwasser immer weiter abzusenken und die
Braunkohle aus immer tieferen Löchern abzugraben. Je tiefer gebuddelt
wird, um so größer wird das Risiko von Folgeschäden. RWE wird sich
wohl auf Entschädigungs-Forderungen in dreistelliger Millionenhöhe
einstellen müssen.
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