Rheinische Post: Hollande spielt auf Zeit

Eigentlich wollte François Hollande 2014 unter
einem neuen Stern beginnen. Und tatsächlich weckt der angebotene
„Pakt der Verantwortung“ mit den Unternehmern Hoffnung auf einen
sozialliberaleren Richtungswechsel in der französischen
Wirtschaftspolitik, der helfen könnte, das Land aus der Krise zu
ziehen. Allein: Der neue private Wirbel an der Staatsspitze hat den
ersten großen Auftritt des Präsidenten vor der Presse unweigerlich
überschattet. Seit die angebliche Liebesaffäre Hollandes mit einer
Schauspielerin in der Welt ist, dominiert der Eindruck, der Präsident
habe einmal mehr die Dinge nicht im Griff. Das ist vor allem deshalb
dramatisch, weil Hollande seit seinem Amtsantritt Fehlschlag an
Fehlschlag reiht. Natürlich hat auch ein François Hollande ein Recht
auf sein Privatleben. Doch umgekehrt wollen die Franzosen zu Recht
wissen, wer nun wirklich die „Premiere Dame“ oder besser gesagt
„Erste Freundin“ im Lande ist. Doch Fragen wie diese ließ der
Präsident gestern unbeantwortet – einmal mehr ein Versuch, Zeit zu
gewinnen und sich wegzuschleichen.

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